Ratsmehrheit gibt bei Tempo 30 nicht auf

(cr) In dem Verfahren zur Aufstellung eines Lärmaktionsplans wurden in der Eberbacher Gemeinderatssitzung am Donnerstag die Ergebnisse der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung beraten.

Es zeichnet sich ab, dass in der Hirschhorner Landstraße (unser Bild) eine ganztägige Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h eingeführt werden kann. Tempo 30 wird insbesondere auch von Anwohnern in der Friedrichsdorfer Landstraße, Beckstraße und Schwanheimer Straße gefordert. Dort sieht das Regierungspräsidium aber keine Genehmigungsmöglichkeit, da die in diesen Straßen gemessenen Lärmwerte für die Ausweisung von “Tempo 30” nicht hoch genug seien.

Besonders die AGL-Fraktion wollte das nicht hinnehmen. Ihr Sprecher Peter Stumpf beantragte, den Plan nochmals zu überarbeiten und die Ermessensspielräume besser zu nutzen. Nach einer Sitzungsunterbrechung wurde mehrheitlich beschlossen, das Thema erneut in eine Beratungsrunde zu nehmen und später darüber zu entscheiden.
Bürgermeister Peter Reichert zeigte wenig Verständnis, da er die weitere Beschäftigung mit dem Lärmaktionsplan als "so unnötig wie ein Kropf" ansehe. Auch Bauamtsleiter Steffen Koch beteuerte, dass der Stadt bei der Einrichtung von Tempo-30-Zonen die Hände gebunden seien.

Wie brisant das Thema vor allem für die betroffenen Anwohner ist, hatte sich in der Bürgerfragestunde zu Beginn der Sitzung gezeigt: Es gab jede Menge Wortmeldungen mit Beschwerden über zu hohe Geschwindigkeiten, Staubbelastungen, Lärm und Gefahren für Fußgänger in der Beckstraße und Schwanheimer Straße.

28.10.17

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